Ich möchte dir – in nicht allzuferner Zukunft – ein bißchen was über verschiedene Berufe im Bereich der Informationstechnologie erzählen. Darüber gibt es natürlich schon viele Hilfsangebote im Internet und vielleicht sogar in deinem Bekanntenkreis. Nun habe ich ja auch schon das eine oder andere miterlebt und kann daher ein bißchen darüber berichten.
Nun hat mir vor ein paar Tagen eine Kollegin, die gerade einen neuen Job ergreift, etwas recht interessantes geschrieben:
„gerade bin ich aber noch aktiv auf Jobsuche, stark hingezogen fühle ich mich gerade jedoch zum Projektmanagement“ (09.04.2025)
Na, dann besorge ich uns zunächst einmal eine Übersicht, welche Berufe es in der IT gibt und wo sich das Projektmanagement einordnen lässt.
IT-Berufe auf einem Blick

Ich habe die IT-Berufe in einer Art Diagramm erhalten, welches an ein „Venn-Diagramm“ erinnern soll. Das Diagramm zeigt verschiedene Berufskategorien wie „Entwicklung“ oder „IT-Sicherheit“. Außerdem wird eine kurze Auswahl an möglichen Berufen aufgelistet. Zwischen den Kategorien gibt es Überschneidungen. Bspw. arbeitet eine Designerin für Anwendungen eng mit einer Softwareentwicklerin zusammen.
Die Projektmanagerin wurde in diesem Diagramm unter „Prozesse & Koordination“ aufgeführt und hat eine gewisse Nähe zu agilen Rollen wie „Scrummasterin“ oder „Product Ownerin“. Darüber möchte ich dir gerne später mehr erzählen.
Du kennst mich ja inzwischen ein bißchen. Um etwas Zeit zu sparen, hatte ich ChatGPT genutzt und mich zunächst mit einer „kompakten“ Übersicht befasst und mich im weiteren Verlauf für dieses Diagramm entscheiden.

Die Berufskategorien etwas ausführlicher

Die Kategorie „Daten & KI“ ist gar nicht so neu, wie einige glauben. Wir produzieren allein durch die Nutzung von Informationstechnologie wertvolle Daten, die – sofern richtig genutzt und geschützt – das Leben beträchtlich erleichtern könnten. Du wirst wohl nicht daran vorbeikommen, „KI-Funktionen“ zu nutzen. Vielleicht findest du in diesem Bereich sogar einen passenden Beruf?
Der Klassiker bei den IT-Berufen. Als Entwicklerin hilfst du bei der Weiterentwicklung von Anwendungen. Du setzt bspw. neue Eingabemasken um oder behebst Fehler in bereits veröffentlichten Anwendungen. Die möglichen Aufgaben sind sehr vielfältig und werden definitiv auch in Zukunft ausreichend vorhanden sein!


Vielleicht hast du aktuell oder zukünftig andere Lieblingsthemen wie bspw. Personalwesen oder Auftragsbearbeitung? Diese Berufe werden in den meisten Unternehmen angeboten. Wenn du zukünftig in einem IT-Unternehmen arbeiten möchtest, lohnt es sich, die Informationstechnologie bzw. die Branche ein wenig zu kennen, da du die Menschen, die damit arbeiten, zukünftig dabei unterstützen möchtest.
IT-Sicherheit ist ebenfalls ein sehr großes Thema, welches von allen die mit Informationstechnologie arbeiten ein stückweit verantwortet wird. Wenn du dich auf IT-Sicherheit spezialisieren möchtest, dann würdest du bspw. deine Kolleginnen darüber beraten, welche Sicherheitsvorfälle es bereits gegeben hat und wie man solchen erkennt und in Zukunft verhindern kann.


Viele meiner Kolleginnen haben ihren Hauptaufgabe in agilen Projekten gefunden. Dabei geht es oft nicht um die eigentliche Umsetzung von Software, sondern darum, anderen Menschen dabei zu helfen, den Freiraum zu erhalten, um das zutun was sie am liebsten tun, also bspw. zu entwickeln.
Jede Software wird auf einem System bereitgestellt. Bspw. wurde dieser Blog auf einem Webserver eingerichtet. Die eigentliche Bereitstellung des Servers macht mein Anbieter, während ich mich um das inhaltliche kümmere.
Wenn du ein Interesse an Computersystemen hast und bspw. Menschen – wie mir – helfen möchtest, Anwendung bereitzustellen oder bei Störungen zu beraten, dann wäre Betrieb und Support genau das richtige für dich.


Einige meiner Kolleginnen mögen es am Liebsten, Trainings zu geben. Dabei muss man gar nicht eine Expertin mit mehreren Jahrzehnten Erfahrung sein, sondern sich mutig auf Themen stürzen, die gerade gefragt sind, dies gut aufbereiten und erzählen können. Das könnten bspw. KI-Themen oder Kommunikationsthemen sein.
Ich finde das hier Kommunikation besonders hervorzugeben ist. Ich sehe hier in nahezu jedem Unternehmen noch gewisse Defizite, was die gemeinsame Sprache und das gemeinsame Verständnis betrifft. Da nehme ich mich selbst auch nicht raus. Aber wenn du kommunikationsstark bist, dann wäre das vielleicht auch ein Bereich, in dem du zukünftig etwas wertvolles beitragen könntest?
Mit UX & Design ist die Benutzerfreundlichkeit von Anwendungen gemeint. Das ist eines der Lieblingsthemen von Entwicklerinnen…nicht 😉 Häufig machen ja Entwicklerinnen das „Design“ mit oder es wird von der Kundin vorgegeben. Gerade im Zusammenhang mit Barrierefreiheit und Digitaler Diversität sehe ich hier viel Potenial für spannende Aufgaben. Vielleicht eines deiner zukünftigen Lieblingsthemen?

Vertiefung: Projektmanagement
Ich hatte dir ja anfangs geschrieben, dass eine Kollegin sich für Projektmanagement interessiert. Ich finde die Idee sehr interessant und habe mal ein bißchen – auch für dich – geschaut, was eine Projektmanagerin eigentlich macht. Außerdem kenne ich ja selbst auch die eine oder andere Projektmanagerin und vielleicht fällt mir ja noch etwas ein, was dich vielleicht interessieren könnte.

Ich habe noch einmal die AI um einen Flyer mit einigen Informationen gebeten. Das Bild enthält einige Rechtschreibfehler, die ich (nach etwa fünf Versuchen) nicht mehr wegbekommen hatte.
Ich habe in den letzten Jahrzehnten oft mit Projektmanagerinnen (oder Menschen in vergleichbaren Rollen) zusammengearbeitet und einige nennenswerte Erkenntnisse in meiner eigenen Rolle (als Entwicklerin) erhalten, die ich dir nachfolgend beschreibe.
Projektmanagerin? Ist das eine Führungskraft?
Das „Problem“ ist, dass der Begriff „Managerin“ eine gewisse Wichtigkeit impliziert. Wenn du deiner Freundin erzählst, dass du als Projektmanagerin tätig bist, dann gratuliert sie dir wahrscheinlich zur Beförderung. Das ist auch gut so.
Andersherum erwarten aber ggfls. die Menschen, die dich einsetzen eine gewisse Verantwortung hinsichtlich des Erfolgs eines Projektes. Du würdest also ggfls. daran gemessen werden, ob das Projekt gelingt, auch wenn dies teilweise nicht in deinem Einflussbereich liegt.
Die Menschen mit denen du zusammenarbeiten möchtest, erwarten ggfls. dass du sie ein stückweit zum Erfolg führst oder befürchten sogar, dass du sie kontrollierst oder zu Überstunden motivieren sollst.
Das alles hört sich schon nach einer „Managerin“ an, allerdings eher nach einer, die schon das eine oder andere Projekt erfolgreich zu Ende geführt hat. Und erfahrene Projektmanagerinnen kümmert sich natürlich um auch ein stückweit um genug Freiraum für die Kolleginnen.
In Wirklichkeit geht es darum, dass die Menschen, mit denen du arbeitest, sich auf das konzentrieren können, was sie am liebsten tun. Dabei könntest du helfen, wenn du dich als Projektmanagerin anbietest und für diese Menschen Dinge tust, die sie selbst nicht oder nur mit Überstunden schaffen würden.
Wann wird eine Projektmanagerin gebraucht?
Ich habe verschiedenste Projekte in unterschiedlichen Größen erlebt, von Projekten mit 0,2 Entwicklerinnen bis hin zu … sagen wir mal 15+X Personen und einer gewissen Kritikalität. Es wird vorallem dann spannend, wenn Budget und Zeit recht stark begrenzt sind (was häufiger vorkommt, als man annimmt) und der jenige, der bspw. eine Anwendung umsetzen möchte, wenig Freiraum hat, um auch noch noch Projektpläne zu aktualisieren und regelmäßige Fortschritte zu berichten.
Eine Projektmanagerin dient sozusagen auch als Schnittstelle zwischen Entwicklerinnen und Ansprechpartnern im eigenen Unternehmen oder auf Kundenseite und hilft dabei, dass Entwicklerinnen mehr Zeit für ihre eigentliche Arbeit haben.
Beispiel: Du möchtest deinen Geburstag mit ein paar Freundinnen feiern. Damit es möglichst schön wird und der Abend optimal genutzt werden kann, brauchst du ein wenig sorgfältige Planung. Du solltest bspw. deine Gäste rechtzeitig einladen und eine gemeinsame Aktivität planen, an denen möglichst alle Freude haben. Und es soll ein schönes Abendessen geben, es soll auch genug auf der Speisekarte stehen, damit alle Gäste sich etwas schönes aussuchen können. Eine nette Idee – das schaffst du vermutlich auch ohne eine Projektmanagerin. Wenn du hingegen die Silberhochzeitsfeier deiner Eltern organisieren möchtest und bspw. 180 Gäste erwartet werden… dann schaffst du das womöglich auch noch, aber da du nebenbei noch lernst oder arbeitest, würdest du dir vielleicht eine Projektmanagerin wünschen. Diese Projektmanagerin hilft dir ggfls. dabei, den idealen Termin zu finden, erinnert dich daran, wen du noch einladen müsstest oder gibt dir Auskunft, wer bereits zugesagt hat. Sie hilft dir auch dabei das richtige Restaurant auszusuchen usw.
Du kannst gar nicht genau feststellen, wann eine Projektmanagerin gebraucht wird, aber es gibt definitiv ausreichend Situationen, in der eine Projektmanagerin von Nutzen für dich und alle Beteiligten wäre.
Ich weiß, dieses Beispiel ist eher aus dem Event-Management, aber das Prinzip ist vergleichbar. Eine Projektmanagerin muss auch nicht unbedingt in IT-Projekten arbeiten, in diesem Blog macht dies aber durchaus Sinn 😉
Projektmanagerin? Projektleiterin? Scrum-Masterin? Ja was denn nun!?
Ich habe dir im letzten Absatz hauptsächlich über die Rolle der Projektmanagerin geschrieben. Gar nicht erwähnt habe ich, dass es in der Praxis oft Projektleiterinnen gibt. Ich habe mal die AI gefragt, ob es überhaupt einen Unterschied zwischen Projektmanagerin und Projektleiterin gibt. Es gibt wohl einen – der Begriff der Projektleiterin impliziert eine Art Entscheidungskompetenz. Eine Projektleiterin könnte bspw. darüber entscheiden, ob eine Mitarbeiterin weiterhin in einem Projekt eingesetzt wird oder darüber, ob eine bestimmte Technologie weiterhin zum Einsatz kommen soll. Wie es dann faktisch ist, lässt sich allgemein nicht sagen, das kommt immer darauf an, was zwischen dir und deiner Arbeitgeberin vereinbart ist.
Ich möchte noch einmal kurz auf die Scrum Masterin eingehen.
Eine Scrum-Masterin ist eine Mitarbeiterin in einem agilen Team, die eine Art dienende Führungskraft ist. Auch die Aufgaben einer Scrum-Masterin sind vielfältig. Im wesentlichen hilft eine Scrum-Masterin einem Team von Entwicklerinnen dabei, sich optimal auf ihre eigentliche Aufgabe zu konzentrieren. Die Scrum-Masterin kümmert sich also bspw. um fehlende Zugänge zu Anwendungen oder klärt offene Fragen direkt mit der Anforderin.
In einigen Firmen/Projekten ist die Rolle der Scrum-Masterin wohl die der Projekt-Managerin am nähesten. Ich habe aber auch schon erlebt, dass beide Rollen vorhanden waren. Also dass einerseits jemand als Scrum-Masterin geholfen hat, andererseits eine andere beim Management des Projektes geholfen hat.
Fazit
Ich habe dir heute einen recht langen Eintrag geschrieben. Ich habe dir zunächst einige Kategorien möglicher IT-Berufe gezeigt. Diese Kategorien sind natürlich nicht komplett, es gibt sehr viele Berufsfelder und diese ändern sich sehr schnell.
Danach habe ich dir eine Übersicht zum Beruf der Projektmanagerin gezeigt und darüber diskutiert, ob es sich um eine Führungsaufgabe handelt. Ich habe geschaut, ab wann eine Projektmanagerin gebraucht wird und diesen Beruf mit anderen Rollen wie Projektleiterin und Scrummasterin verglichen.
Ich hoffe du fandest meinen Eintrag so ein wenig interessant und dass ich dich dazu motivieren kann, mit noch mehr Mut und Begeisterung in Richtung der Informations-Technologie zu schauen.
Es gibt hier viel zu entdecken. Ich bin daher gespannt ob wir uns dort wiedersehen.
Cheerz!
Allan
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